… ein Donnerkeil, ein Hühnergott und ein Bernstein

Donnerkeil, Hühnergott und Bernstein gehören, neben Muscheln, zu den beliebtesten Mitbringseln von der Küste.

Strandfunde
Strandfunde

Beim Hühnergott handelt es sich um einen Stein mit einem Loch. Meistens ist es ein Feuerstein, der Kreide bzw. Fossilien eingelagert hatte, welche vom Wasser ausgewaschen wurde. Sowohl Stein als auch Loch können unterschiedlich groß sein. Auf Rügen gibt es die sogenannten „Sassnitzer Blumentöpfe“. Diese Hühnergötter wiegen gerne mal 100 kg und in ihrem Loch werden Blumen gepflanzt.
Finden kann man die Hühnergötter vor allem an der Küste (Nord- und Ostsee) und auf eiszeitlichen Geröllfeldern im Binnenland.

Der Mythologie nach schützte so ein Stein das Hausgeflügel der Slawen vor einem weiblichen Poltergeist, wenn man ihn am Stall aufhängt. Mehrere Steine als Kette aufgehangen klappern bei Wind und vertrieben so den Fuchs. Heute gilt er vor allem als Glücksbringer.
Mir wurde erzählt, dass man einen Wunsch erfüllt bekommt, wenn man durch das Loch eines gefundenen Hühnergottes auf den Horizont schaut. (Am Wasser natürlich) Danach soll man den Stein immer bei sich tragen. Er sollte also nicht zu groß sein 😉

Meinen Glücksstein trage ich fast immer als Kette um den Hals. So habe ich auf jeden Fall immer ein Gefühl von Zuhause bei mir.

Hühnergötter
Hühnergötter

Donnerkeile sind fossile Überreste von urzeitlichen Tintenfischen (Belemniten). Diese starben am Ende der Kreidezeit, also vor mehr als 66 Millionen Jahren, aus. Die Donnerkeile waren die „Ruder“ der Kopffüßler, die aus Mineralien bestanden und sich am Kopf der Tiere befanden.

Früher glaubte man, dass der Donnergott (Donar/Thor) sie als Blitze auf die Erde schleuderte und sie im Sand versteinerten. Daher dienten Sie als Amulett zum Schutz vor Blitzschlag und …. Hexenschuss. 😉
Als Amulett und zu Pulver zermalen galten Sie als Heilmittel gegen Rückenschmerzen, Stillprobleme und Nierenleiden. Und auch die Kraft in Liebesdingen wurde dem Phallus-Symbol zugesprochen.

Auch die Donnerkeile findet man vor allem an den Küsten, aber auch eingelagert in Kalkstein im Gebirge. Ich hatte bisher nicht so viel Glück. Meine zwei Donnerkeile habe ich an der Küste von Sassnitz gefunden. Und dann meist, wenn ich einfach nur da saß. 😉

Donnerkeile
Donnerkeile

Bernstein ist das getrocknete und gepresste Harz von Nadelbäumen, die hier vor vielen Millionen Jahren standen. Die ältesten Bernsteine der Welt sind 400 Millionen Jahre alt, die Bernsteine im Ostseeraum stammen aus der Zeit von vor etwa 40 Millionen Jahren.
Manchmal wurden Insekten und Pflanzenteile im Harz mit eingeschlossen, die kann man dann heute bewundern. Die Einschlüsse wurden konserviert und zeigen uns heute die Welt von damals.

Bernstein ist viel leichter als andere Steine und schwimmt in stark salzigen Wasser. Außerdem läd er sich beim Reiben mit einem Wolltuch elektrostatisch auf und zieht dann Papierschnipsel an. Die Farben variieren von weißlich über gelb und grün bis zu rot und braun.
Aufpassen muss man, dass man nicht zufällig Phosphor einsammelt und einsteckt. Der entzündet sich nämlich selbst, wenn er trocken wird und das ist in der Hosentasche mehr als unangenehm.

Bernstein hat die Menschen schon immer fasziniert. Ob als Schmuck, Zahlungsmittel, Handelsgut, Räucherware der Priester oder wegen seiner heilenden und magischen Eigenschaften.
Er soll vor Hexen und Dämonen schützen und wird noch heute zahnenden Babys um den Hals gehängt.

Bernstein habe ich noch nie am Strand gefunden. Ich war wohl nie früh genug am Strand und mir fehlt sicherlich die Ausdauer beim Suchen. Ich besitze nur gekaufte als Kette und in einem Ring. Nicht selbst gefunden, aber auch hübsch und sicher genauso wirksam 😉

Bernstein
Bernstein

Wenn der Wind dreht oder direkt nach einem Sturm hat man die besten Chancen solche und noch mehr Schätze am Strand zu finden.

Doch Vorsicht.
Viele Küsten auf Rügen stehen unter Naturschutz. Hier dürfen nur kleine Mengen für private Zwecke gesammelt werden. Von Schutzwällen sollte gar nichts abgelesen werden.
Außerdem sollte man vor allem an der Steilküste vorsichtig sein und die Warnschilder beachten. Gerade nach starkem Regen kann es hier zu Abbrüchen kommen.

Quellen:
Wikipedia
www.ostsee.de
www.steine-und-minerale.de
Schöne Erklärung der Donnerkeile
www.ruegenurlaub.de
Tolle Erklärung zum Bernstein