Nach einer weiteren gemütlichen Nacht in Granö ging es für unsere Reisegruppe weiter nach Nordwesten. Am zweiten Tag erwarteten uns Natur und Kultur in Schwedisch-Lappland.
Ich war wieder früher wach und genoss vor dem Frühstück die Ruhe und das herrliche Grün am Hotel. Nach der Stärkung fuhren wir dann mit Sack und Pack zu den Mårdselforsen. Das sind Stromschnellen am Vindelälven. Der Vindelälven ist ein großer Nebenfluss vom Umeälven, der an der Grenze zu Norwegen seine Quelle hat und kurz vor Umeå in den Umeälven mündet.
Zwischen den Stromschnellen befinden sich etwa 40 unterschiedlich große Inseln. Einige sind mit mehr oder weniger wackeligen Brücken verbunden. Über diese Insel und Brücken tobten wir eine Weile und bewunderten das wilde Wasser und die Natur. Dazu gab es ganz viel Sonne.
Unser zweites Ziel war Kristineberg. Hier mampften wir unsere Lunchpakete und ließen uns dann in die Untergrundkirche St. Anna fahren.
Eine nette Schwedin erklärte uns die Geschichte der Kirche und des Bergwerkes. Zwischendurch gab es Kaffee und selbst gemachte Kanelbullar (Zimtschnecken – ein Highlight in Schweden). Rechtzeitig vor der nächsten Sprengung verließen wir das Bergwerk wieder und machten uns auf den Weg nach Sorsele.
Die Untergrundkirche St. Anna entstand nach mehreren Christus-Erscheinungen in Kristineberg. Die erste hatte ein Bergmann 1946 nach einer Sprengung. Er entdeckte in 107 m Tiefe ein Bildnis aus Sericitquarz in Chloritquarz. Ein Foto vom Jesusbild ging ziemlich schnell um die Welt und es kamen viele Besucher. Doch bald geriet das nachgedunkelte Bild in Vergessenheit.
(Sericit ist eine seidenglänzende feinschuppige Varietät von Muskovit und gehört zur Glimmergruppe. Wegen des perlmuttartigen silbrig-metallischen Glanzes, wird es oft als Katzensilber bezeichnet.
Chloritquarz wird auch als Bilderquarz bezeichnet, weil es Einschlüsse in ziemlich bizarren Formen und Farben haben kann. Je nach Chloritart variiert die Farbe bis hin zu schwarz.
Danke Mama fürs Erklären 🙂 )
1968 tauchte dann ein weiteres Christusbild auf. Diesmal in einer Marmorplatte in einem Konsum. Das kann man heute noch besichtigen.
Einer Legende nach geht die Welt unter, wenn die Christuserscheinung ein drittes Mal, diesmal auf dem Berg Viterliden, gesichtet wird.
(Hoffen wir, dass das nicht so bald passiert)
Die Kirche befindet sich jetzt in 90 m Tiefe in einer ehemaligen Werkstatt des Bergwerkes. Direkt daneben ist das Café und eine Ausstellung zum Bergbau.
In Sorsele kamen wir im River Hotel unter und ich drehte noch eine Runde durch das Städtchen. So kam ich noch zu meiner notwendigen Bewegung und fand meinen 500. Cache. *juhuu*
Den Abend verbrachten wir in einem Sami-Camp. Tom und Lotta erzählten uns ganz viel zum Leben der Samen früher und heute, zu den Rentieren und kochten leckeres Essen. Wir saßen dann in einer großen Goahti (Holzhütte) auf Rentierfellen am Feuer und lauschten den Erzählungen. Das war so gemütlich, dass keiner wieder weg wollte.
Irgendwann kam aber doch der Zeitpunkt des Abschiedes. Zurück am Hotel zog ich noch mit einer Mitreisenden los, um den Sternenhimmel zu bestaunen. Neben ganz vielen Sternen, Sternschnuppen und der Milchstraße entdeckten wir tatsächlich Nordlichter. Völlig verzaubert bestaunten wir das Schauspiel und versuchten Fotos zu machen. Beseelt fielen wir später in die Betten.
PS: Dies sind meine persönlichen Erlebnisse und Erfahrungen auf dieser geführten Reise. Ich habe mit Highländer Reisen abgesprochen, dass ich von der Reise berichte, aber nicht was. Ich werde auch nicht für diese „Werbung“ bezahlt, sondern bin einfach vom Angebot begeistert.
„Routen“ bei komoot:
Mårdselforsen
Lage Kristineberg
Runde durch Sorsele
Tolle Eindrücke, sehr schön in Bildern festgehalten
Du hast ein wundervolles Flechcken Erde gesehen.