Ausflug nach Münster

Das Jahr ist noch jung und ich durfte schon zur ersten Weiterbildung fahren. Am letzten Wochenende war Münster mein Ziel. Nach 8 Stunden Zugfahrt brauchte ich dringend Bewegung und drehte abends eine Runde durch die hübsche Altstadt. Ich konnte sogar noch in den riesigen Dom, bevor ich dann müde ins Bett fiel.

Mein Hotel lag ganz in der Nähe vom Bahnhof, so war der Weg mit der Tasche am Freitagabend nicht weit. Ich checkte ein und zog dann gleich wieder los.
Münster hat erstaunlich viele Kirche und ich besuchte einige davon, allerdings fast nur von außen.

Münsters Geschichte begann quasi mit der Gründung eines Bistums durch Papst Leo III. im Jahr 799. Münster wuchs zu einer bedeutenden Stadt und war auch für die Hanse wichtig. Das sieht man noch an den typischen Kaufmanshäusern in der Altstadt.
1648 wurde hier mit dem Westfälischen Frieden der dreißigjährige Krieg beendet. Nach einer wechselvollen Geschichte, wurden 90% der Altstadt im zweiten Weltkrieg zerstört. Die Bewohner entschlossen sich, das meiste wieder originalgetreu auf zu bauen.

Los ging es an der barocken Clemenskirche. Sie wurde 1745 – 1753 erbaut und gehörte zum Kloster und Hospital der Barmherzigen Brüder.  Das Kloster wurde 1811 geschlossen und die Kirche wurde im 2. Weltkrieg stark zerstört. Danach wurde sie wieder aufgebaut.

Nach einem Spaziergang vorbei an den Hanseatischen Bauten, stand ich vor der imposanten St. Lamberti-Kirche. Hier fand gerade ein Gottesdienst statt, da wollte ich nicht stören. Dafür gab es einen kleinen Cache als Trost.

Nach mehreren Vorgängerbauten wurde der heutige Bau 1375 begonnen. Der 90 Meter hohe Turm ersetzte ab 1881 den vorherigen Turm. An ihm hängen 3 eiserne Körbe. In denen wurden 1536 drei hingerichtete Anführer der Täufer zur Abschreckung aufgehangen. Seit dem späten Mittelalter passt ein Türmer von oben auf die Stadt auf und bläst nachts zu jeder halben Stunde. Seit 2014 arbeitet hier eine Türmerin und Martje bloggt sogar.

Vorbei am Rathaus kam ich zum Dom. Ich drehte eine Runde um ihn und war beeindruckt von seiner Größe. Glücklicherweise standen die Türen noch offen und ich konnte einen Blick hinein werfen. Ich stand in einem wirklich riesigen Kirchenschiff mit überraschend wenig Schmuck am Gebäude. Dafür natürlich Gemälde und Statuen.
Die astronomische Uhr wird leider gerade restauriert, so dass ich für sie noch mal wieder kommen werde.

Der St.-Paulus-Dom hatte zwei Vorgängerbauten und wurde 1225 – 1264 erbaut. Der mächtige Westbau mit seinen zwei Türmen war bereits an den zweiten Dom angebaut worden und wurde in die neue Kathedrale einbezogen. Im zweiten Weltkrieg wurde er zerstört und später nur vereinfacht wieder aufgebaut.
Alle drei Dombauten wurden zur Bischofskirche des Bistums Münster.
Im Inneren befindet sich unter anderem eine riesige Christophorus-Statue aus dem Jahre 1627. Ein kurzer Blick auf die Statue soll vor einem plötzlichen Tod bewahren. Die astronomische Uhr mit Glockenspiel stammt aus den Jahr 1542 und zählt zu den bedeutendsten Monumentaluhren des deutschsprachigen Raums. Sie ist zudem eine der wenigen noch existierenden, entgegen dem Uhrzeigersinn drehenden, öffentlichen Großuhren.

Mein nächstes Ziel war das Schloss. Hell erleuchtet strahlte es mich an. Hier „wohnt“ inzwischen die Universität und da noch Vorlesungen gehalten wurden, konnte ich einen Blick ins Foyer werfen. Für den Schlossgarten war es definitiv zu dunkel, so dass auch der auf der To-Do-Liste für den nächsten Besuch bleibt.

Schließlich lief ich noch zum Aasee, da dort am Ufer mein Weiterbildungsort stand und ich wollte sehen, wo ich am Samstag hin musste. Auf dem Rückweg zum Hotel trieb mich der Hunger noch mal in die Altstadt. Bei Krawummel bekam ich einen sehr leckeren vegetarischen Burger und Kartoffelecken. So schaffte ich es auch zurück ins Hotel und schlief gut.

Am Samstag fing unser Unterricht früh an. Auf meinem Weg zur Veranstaltung begegneten mir aber schon viele Jogger und Radfahrer. Münster ist ja eine Fahrradstadt und das merkt man sehr schnell. Auf der Promenade um die Innenstadt sollen sich bis zu 1000 Radfahrer pro Stunde tummeln. Ich sah auf jeden Fall mehr Räder als Autos.
Mittags ließen wir uns am Aasee den Wind um die Nase pusten und schalteten kurz ab.
Abends zog ich dann mit einer anderen Teilnehmerin in die Altstadt zum Essen. Wir bekamen den Tipp, im Blauen Haus grüne Nudeln zu essen und das taten wir auch.
Der Tipp war wirklich klasse. Das Blaue Haus ist seit 1970 eine urige Studentenkneipe auf mehren Etagen mit verwinkelten Ecken und das Essen war gut. Meine Frage „Was trinkt man denn hier“ wurde mit einem grinsenden „Altbierbowle“ beantwortet und ich folgte der Empfehlung. Es war sogar echt lecker. Eine witzige Mischung: Altbier mit alkoholhaltigen Früchten.
Unseren Rückweg legten wir sehr großzügig an und sahen so noch etwas von der Stadt. Als wir an der St. Lamberti-Kirche vorbei kamen, wurden wir sogar hereingebeten. Hier fand gerade eine Nachtöffnung statt und so konnte ich die Kirche doch noch von innen sehen. Leider lag die Kamera im Hotel.
Es war aber ein schöner Abschluss für diesen Tag.

Nach einer ruhigen Nach und einem erneut leckeren Frühstück machte ich mich wieder auf den Heimweg. Trotz Verspätungen meiner Züge kam ich am frühen Abend wieder auf „meiner“ Insel an und konnte mich noch etwas von dem anstrengenden, aber interessanten Wochenende erholen.

Münster sieht mich auf jeden Fall wieder 🙂

Route bei komoot:
www.komoot.de/tour/26510441

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Manu
Manu
6 Jahre her

Eindrucksvolle Fotos!
Der Dom steht noch auf unserer Liste

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