Mitte Januar führte mich meine Wanderlust auf die Halbinsel Pulitz. Hier war ich schon mal vor ein paar Jahren mit dem Fahrrad. Damals war die Insel aber gesperrt. Jetzt war sie noch offen und ich drehte eine Runde an ihrer Küste.
Los ging es auf halbem Wege zwischen dem Ort Stedar und der Halbinsel Pulitz. Hier gibt es einen Unterstand und etwas Platz für das Auto. Dann folgte ich dem Weg bis zur Halbinsel. Vorbei an einer Streuobstwiese, die von Schülern gepflegt wird, lief ich über den aufgeschütteten Damm auf die (Halb)Insel.
Im Jahr 1890 wurde die Insel Pulitz mit einem schmalen Damm mit der Hauptinsel Rügen verbunden. Pulitz entstand als Stauch-Endmoräne während der letzten Eiszeit und der Kleine Jasmunder Bodden wurde von tauendem Gletschereis gebildet. Seit 1318 wohnten Menschen auf der 250 Hektar großen Insel und nutzten die Mitte als Ackerland, wie eine schwedische Karte aus dem Jahr 1695 belegt. Ab 1886 wurden die Äcker mit Nadelgehölzen aufgeforstet.
Bereits seit 1937 ist das Gebiet ein Vogelschutzgebiet. Die ansässigen Graureiher und Kormorane wurden trotzdem vergrault. Dafür brüten hier jetzt Seeadler und Habicht und man findet verschiedene Waldtypen.
Zum Schutz der brütenden Vögel wird die Insel vom 15.1. bis 15.7. gesperrt und darf nicht betreten werden.
Ich umrundete die Insel direkt an der Küste und genoss die Sonne, die Ruhe und das Wellenplätschern. In der Mitte der Insel gibt es auch noch verschiedene Wege, die ich mal erkunden werde.
Der Wald um mich herum hatte zwischendurch was Urwaldartiges. Das mag ich sehr. Im Kontrast dazu steht die Lindenallee an der Ost- und Südküste. Sie verwildert auch langsam, ist aber noch erkennbar und beeindruckend. Wer sie gepflanzt hat, habe ich noch nicht herausgefunden.
Auf halber Strecke stand ich plötzlich direkt am Wasser und im strahlenden Sonnenschein. Sonnenhaken heißt dieser südliche Zipfel passender weise. Hier hat man einen schönen Blick über den Kleinen Jasmunder Bodden, der glitzernd vor mir lag. Dieser Ort hat es definitiv in meine Liste der Lieblingsplätze auf der Insel geschafft.
Nach einer Weile zog ich mich wieder in den Wald zurück, denn hier pfiff der Wind nicht so sehr. Dann folgte ich weiter dem Rundweg und kam nach 2 Stunden wieder am Startpunkt an.
Route bei komoot:
www.komoot.de/tour/26345196
Am Sonntag zogen wir durch Sellin und lösten einen Mordfall. 😉
Einen fiktiven natürlich. Er gehörte zu einem groß angelegten Multi-Cache, der uns über mehrere Stationen quer durch Sellin führte. Wir rätselten uns drei Stunden durch die Stadt und standen am Ende tatsächlich am Finale.
Zur Belohnung gab es dann als perfekten Wochenendabschluss Kaffee und Torte im Café Wilhelm.