Nonnensee, Neues Prora und Jagdschloss Granitz

(Nachtrag von Anfang November)

Ich hatte am ersten Novemberwochenende lieben Familienbesuch und der durfte sich die Ziele unserer Unternehmungen wünschen. Die Zwei brachten gleich noch das passende sonnige Herbstwetter mit und so liefen wir am Freitag Abend eine Runde um den Nonnensee. Dabei beobachteten wir die Sonne beim Untergehen und genossen die Ruhe.

Am Samstag fuhren wir nach Prora. Der ehemalige „Koloss von Prora“, erlebt eine starken Wandel. Als KdF-Bad (Kraft durch Freude) der Nationalsozialisten geplant, waren hier nach dem Krieg vor allem Soldaten untergebracht. Nach der Wende wurden einige Blöcke als Museum und Jugendherberge genutzt und der Rest verfiel immer mehr. Vor ein paar Jahren fanden sich dann Investoren. Es entstanden und entstehen Wohnungen, Ferienwohnung und ein Hotel.
Im Februar hatte ich mir schon mal die Bauarbeiten am nördlichen Teil angesehen.
Heute ging es zu den Blöcken, die am nächsten an Binz stehen. Hier gibt es seit letztem Jahr das Prora Solitaire Hotel.
Die Gegend hat sich wirklich stark verändert. Neben dem Hotel gibt es jetzt auch eine Bäcker, ein Café und mehrere kleinere Restaurants (u.a. ein Burger-Laden).
Wir schlendert an den Häusern vorbei und vor zum Strand.
Es sieht alles recht schick aus und ich denke, dass Hotel und die Restaurants testen wir bei Gelegenheit mal aus. Aber auch hier geht, meiner Meinung nach, der ursprüngliche Charakter der Gebäude verloren und die Geschichte verschwindet unter der hübschen Fassade.

Nach einem leckeren Backfisch bei Peters Fisch in Polchow ging es dann nach Binz. Wir parkten am Klünderberg und stiefelten am Hochuferweg bis zur Teufelsschlucht entlang. Den Weg bin ich so ähnlich schon im Januar gelaufen.
Dann ging es quer durch die Granitz zum Jagdschloss. Der Weg war schön, weil es fast nur über Waldwege ging. Die Beschilderung ist hier allerdings nicht wirklich umfangreich und man wird nur auf den Hauptwegen gut geleitet.
Dafür schien die ganze Zeit über die Sonne und tauchte den bunten Buchenwald in schönes Licht.
Nach einem Rundgang durch das Schloss legten wir noch in der Alten Brennerei im Schlosskeller eine Pause ein.
Hier war ich bisher noch nicht und ich war positiv überrascht. Die Einrichtung ist mittelalterlich und die Kleidung der Mitarbeiter passt dazu. Dazu gab es einen frech-witzigen Plausch und wirklich, wirklich guten Kuchen. Ich war hin und weg vom Apfelkuchen und der Pflaumenkuchen wurde auch schmatzend verspeist.

Die Granitz ist seit 1472 im Besitz der Putbuser Grafen.
Graf Moritz Ulrich I. ließ 1726 auf einer Waldlichtung das Jagdhaus errichten. 1730 entstand auf dem 107 m hohen Tempelberg, ein zweistöckiger Fachwerkbau, der sich zu einem beliebten Ausflugsziel entwickelte. Dieses wurde 1810 abgerissen und 1837 begannen unter Wilhelm Malte I. zu Putbus die Bauarbeiten am Jagdschloss.
Es wurde zu einem beliebten Reiseziel europäischer Adliger und Prominenter; so zählten Friedrich Wilhelm IV., Christian VIII., Otto von Bismarck sowie Elizabeth von Arnim und Johann Jacob Grümbke zu den Besuchern.
Auch das alte Jagdhaus wurde abgerissen und 1847 entstand dort ein Gasthaus, in dem auch der Granitzer Forstmeister wohnt.
Der Mittelturm wurde nachträglich nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel eingebaut. Über 154 gusseiserne Stufen gelangt man auf die Platform in 144 m Höhe (über NN). Von dort kann man über die ganze Insel blicken.
Erst 1944 wurde die Familie zu Putbus enteignet und das Schloss ist seit dem in staatlicher Hand. Von 1983 bis 1990 wurde das Schloss umfassend restauriert und das Inventar im alten Stil ergänzt. Jetzt befindet sich ein Museum darin.
Wikipedia

Der Rückweg war dann eher direkt und zügig, denn es wurde fix dunkel. Die letzten Meter waren dann schon recht finster im Wald. Aber alles ging gut und wir kamen mit den letzten Sonnenstrahlen geschafft und glücklich am Auto an.

Den Turmaufstieg hatten wir diesmal nicht gemacht, aber der lohnt sich auch, sofern man schwindelfrei ist. Das muss ich bald noch mal nachholen, auch wenn ich natürlich schon ein paar Mal da oben stand.

Die Routen, diesmal bei meiner Mama:

Nonnensee:
www.komoot.de/tour/24836396

Prora:
www.komoot.de/tour/24857047

Jagdschloss Granitz:
www.komoot.de/tour/24876658

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