Festung Königstein und Bad Schandau (Urlaub Teil 4)

Der dritte Tag meines Wanderurlaubes begann früh. Ich wollte den Sonnenaufgang bewundern und natürlich fotografieren. Weit musste ich ja glücklicherweise nicht laufen. Über der Elbe zog der Nebel auf und die Dämmerung zauberte eine mystische Stimmung. Im Hotel tagte auch eine Gruppe Fotografen, denen begegnete ich so hier logischerweise auch.

Nach dem Frühstück war dann die Festung Königstein mein Ziel. Nach dem Aufstieg zum Fuß des Tafelberges wählte ich den bequemeren Aufzug, um auf die Festung zu kommen. Der tatsächliche Eingang ist ziemlich steil (22%) und holprig. Ich lief ihn am Nachmittag runter und war froh, dass ich morgens nicht hoch gelaufen war. 😉

Die Festung wurde im 13. Jahrhundert gegründet und diente als Verteidigungsburg, Gefängnis und als Kloster. Aber auch als Anziehungspunkt für Ausflüge von Hofgesellschaften und als Versteck für Schätze.
Mehrmals wechselte sie ihren Besitzer und die Staatszugehörigkeit, doch erobert wurde sie nie.
Dafür wurde die Festung von einem Schornsteinfeger erstiegen. Sebastian Abratzky kletterte 1848 ohne Hilfsmittel in einem Felsspalt hinauf und überwand sogar die Mauer der Festung.
Seit 1955 ist die Festung mit ihren mehr als 50 Gebäuden ein Museum.

Oben wandelte ich über das imposante Gelände und durch die verschiedenen Ausstellungen. Hier konnte ich viel über die Festung und die Nutzung der Gebäude lernen. Beeindruckend war hierbei nicht nur der mehr als 150 m tiefe Brunnen.
Sehr besonders fand ich die Ausstellung zum Kletterer Bernd Arnold. Hier wurden viele Fotos von seinen Kletter-Abenteuer gezeigt. Es war sehr faszinierend ihn, meist barfuß, am Sandstein „hängen“ bzw. „kleben“ zu sehen.

Bernd Arnold stammt aus Hohnstein und wurde durch seine schwierigen (barfüßigen) Erstbegehungen von Kletterwegen in der Sächsischen Schweiz bekannt. Er prägte so sehr stark den Klettersport in dieser Gegend. Heute leitet er zwei Kletter- und Wandergeschäfte und bietet vielfältige Kurse an.
In der Sächsischen Schweiz gelten spezielle Kletterregeln. Die Sächsischen Kletterregeln verbieten vor allem viele Hilfsmittel. Am Felsen sind Ösen zur Sicherung angebracht, aber es dürfen keine weiteren Keile oder ähnliches verwendet werden. Auch Magnesia und co sind untersagt. Damit gehört diese Form zu den schwierigsten Kletterarten.
(Mir ist das ja zu viel Adrenalin. 😉 )

Mir genügt die Aussicht von der Festung über die Gegend. Die war trotz diesigem Wetter wirklich schön.
Zur Stärkung kehrte ich danach im Kaffeehaus Zimmermann im Ort Königstein ein und gönnte mir ein herrliches Stück Mohnschecke. Der Tipp kam vorher von meiner Mama und der war wirklich gut. 🙂
Danach spazierte ich noch ein bisschen durch den Ort, bevor ich mich später im Hotel bei einer Massage entspannte.

Meine Route bei komoot:
www.komoot.de/tour/23125531

Tag vier hielt mich mit seinem Wetter vom großen Wandern ab. Dafür fuhr ich nach Bad Schandau und schaute mir die Stadt an. Dazu folgte ich dem Hochwasser-Rundweg und dem Sonnenuhren-Rundweg auf der anderen Elbseite.
Zunächst stattete ich der Touristeninfo und der Kirche einen Besuch ab und beobachtete die Aufbauten für den „Globetrotter Wandertag“, der an diesem Wochenende stattfand.
Dann folgte ich der Elbe und setzte mit der Fähre nach Krippen über. Hier findet man mehr als 30 Sonnenuhren an den Hauswänden und in den Vorgärten. Anhand des Rundweges und einer passenden Caching-Route kann man sie alle bestaunen. Ich fand sie sehr liebevoll und kreativ und hatte großen Spaß bei der Runde. Fast identisch verläuft hier auch die Hochwassertour, die viele Informationen zum Hochwasser bietet. Dafür benötig man allerdings die Broschüre, die man ausdrucken oder in der Touristeninfo erwerben kann. Die Infotafeln vor Ort zeigen nur die Nummern an.
Für beide Routen braucht man unbedingt die Lagepläne, sonst weiß man schnell nicht weiter, denn Richtungsanzeigen gibt es unterwegs nicht.
Als kleine Abwechslung stieg ich noch auf die Carolahöhe und freute mich über einen Cache, ein Eichhörnchen im Baum und die Aussicht.
Zurück nach Bad Schandau ging es natürlich wieder mit der Fähre. Übrigens kosten Hin- und Rückfahrt gerade mal 2 €.
In Bad Schandau absolvierte ich den restlichen Teil der Hochwassertour und gruselte mich beim Anblick der Hochwassermarken an den Häusern.

Das Hochwasser gehört zur Elbe dazu. Die schlimmste Überflutung gab es im August 2002. Eine Ursache waren damals die Starkniederschläge im Osterzgebirge. Innerhalb von 24 Stunden fielen bis zu 300 Millimetern Regen pro Quadratmeter. Das abfließende Wasser füllte die Elbe bis auf fast 10 Meter über dem normalen Wasserstand. Damit stand das Wasser auf dem Marktplatz und in der Kirche mehr als 3 Meter hoch. Und beide liegen ein gutes Stück oberhalb der Elbe.

Nach einem Besuch im Kurpark stieg ich noch dem Herrn Luther auf den Kopf. Neben seinem Denkmal gibt es einen schönen Aussichtspunkt, samt Cache. Ich folgte dem Weg noch weiter bis zu dem historischen Aufzug von 1904 und den Luchsgehegen. Alphon und Cinderella waren brave Fotomotive und hielten ganz still, ok, der eine schlief auch.
Am Aufzug gönnte ich mir einen leckeren Apfelstrudel und genoss die Sonne, die endlich voll herauskam. Für 1,80 € ging es dann mit dem Aufzug in 45 Sekunden die 50 Meter hinab und für mich danach auch wieder zurück zum Hotel.

Die Route bei komoot:
www.komoot.de/tour/23179264

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