Nach dem Frühstück machte ich mich auf den Weg von Berlin in die Sächsische Schweiz. Ich hatte eine Woche Wanderurlaub vor mir und freute mich schon auf mein Hotel auf der Bastei und auf die geplanten Wanderungen. Glücklicherweise sah auch der Wetterbericht etwas netter aus, als noch die Tage zuvor.
Mein erstes Ziel war allerdings die Stadt Pirna. Hier legte ich eine Pause ein und spazierte durch die Stadt und über die Festung Sonnenstein.
Die Kreisstadt wird auch das „Tor zur Sächsischen Schweiz“ genannt, denn sie liegt zwischen Dresden und dieser herrlichen Landschaft. Mir war sie allerdings schon fast zu groß und leider gab es in der Innenstadt viele Baustellen. Dafür entdeckte ich an vielen Schaufenstern schöne und schön geschriebene Zitate. Das scheint eine Aktion einer Kalligrafin und der Stadt zu sein und verschönerte die Einkaufsstraße tatsächlich.
Geprägt wird die Stadt auch durch den Maler Canaletto (Bernardo Bellotto). Der Venezianer besuchte mehrmals Dresden und die Sächsiche Schweiz und malte viele Sehenswürdigkeiten. Seine Bilder sind an mehreren Stellen präsent. Neben dem Canalettoweg führt auch der Malerweg durch die Stadt und offenbart viele tolle Aussichten.
Als Erstes warf ich einen Blick in die Kirche St. Marien. Die evangelisch-lutherische, spätgotische dreischiffige Hallenkirche wurde zwischen 1502 und 1546 errichtet und hat einen 60 m hohen Turm. In diesem befindet sich, wie auch in der Dresdner Frauenkirche, ein siebenstimmiges Geläut. Neben dem Sandsteinaltar sind vor allem das Netzgewölbe mit den vielen Malereien sehr sehenswert.
Als Nächstes stand Schloss Sonnenstein auf dem Programm. Hier hatte ich irgendwie was anderes erwartet.
Auf dem 70 m hohen Felsplateau thront seit 1200 eine Festung. Sie verteidigte bis ins 18. Jahrhundert die Stadt. Danach wurde sie als Heilanstalt verwendet.
Die Nationalsozialisten brachten hier später im Zuge der Euthanasie mehr als 13.000 Menschen um. Heute erinnert eine Gedenkstätte an diese grausame Zeit.
Nach der wechselhaften Nutzung in der DDR-Zeit ist hier jetzt unter anderem das Landratsamt untergebracht und an bestimmten Tagen kann man einen Blick in das Schloss werfen.
Ich konzentrierte mich vor allem auf das Gelände und war überrascht von der modernen Nutzung. Einige Gebäude stehen leider leer und bedürfen viel Renovierungsarbeit. Die Kirche sieht fast unrettbar aus. Ansonsten geht das Festungsgelände sehr nahtlos in das angrenzende Wohngebiet über. Ich habe das historisch-angehauchte vermisst. Das fand ich hier vor allem in den Terrassengärten und ein paar Tage später auf der Festung Königstein.
Zum Abschluss warf ich noch einen Blick auf die Elbe, bevor ich dann die letzten Kilometer zu meinem Hotel fuhr.
Für die nächste Woche bezog ich ein Zimmer im Berghotel auf der Bastei. Nach dem ich mich häuslich eingerichtete hatte, hörte der Regen auf und ich erkundete die Gegend. Natürlich führte mein Weg als erstes zur Basteiaussicht, ein Ort, den ich in den folgenden Tagen noch öfter besuchte. Danach erkundete ich die Brücke und die Felsenburg Neurathen.
Die Krönung des Tages war der Sonnenuntergang … wie sich rausstellte, der schönste in der Woche, und der aufsteigende Nebel.
Nach einem späten Abendessen fiel ich dann glücklich und erschöpft ins Bett.
Sehr schöne Fotos und der Sonnenuntergang ist echt traumhaft.