Einen schönen Tag der Deutschen Einheit!
Ich bin aus dem Urlaub zurück und konnte gestern wieder gut erholt auf Arbeit durchstarten. Heute Morgen wurde ich früh geweckt und da ich nun schon mal draußen war, ging ich noch am Nonnensee ein Stück spazieren. Natürlich mit der Kamera, denn die Sonne war gerade aufgegangen und strahlte über den See.
Ich lief bis zum ersten Aussichtsturm, genoss das Licht und versuchte die Vögel auf dem Wasser zu erkennen.
Nach meinen Sonnenuntergangsfotos im Februar (hier und hier) jetzt also die Morgensonne im Herbst. 🙂
Der Nonnensee ist etwa 75 Hektar groß und entstand in der letzten Eiszeit. Da er sehr flach ist, wurde er mehrfach entwässert, um Land zu schaffen. 1994 fiel das Schöpfwerk aus und der See eroberte sich seine Fläche zurück. Jetzt ist er ein Paradies für Vögel und steht unter Naturschutz. Hier rasten und leben Kraniche, Kormorane, Wildgänse, Schwäne und sogar Eisvögel und Seeadler. Über 80 Arten wurden hier schon entdeckt und 25 davon brüten sogar am See.
Die Sage vom Nonnensee:
Vor vielen hundert Jahren war an der Stelle, wo heutzutage der Nonnensee liegt, ebenes, festes Land, und mitten darin stand ein großes Nonnenkloster. Die Nonnen des Klosters waren sehr reich, so dass alle ihre Gerätschaften aus lauterem Golde verfertigt waren; aber sie waren auch so geizig, dass sie keinem Bettler, der bei ihnen vorsprach, etwas gaben. Der Reichtum machte sie allmählich immer übermütiger, und als sie zuletzt gar große Mengen Salz auf die Erde streuen ließen, um im Sommer Schlitten fahren zu können, da nahm es mit ihrer Herrlichkeit ein jähes und schreckliches Ende.
Das Kloster versank in einer Nacht in die Tiefe, so dass man niemals wieder eine Spur davon gesehen hat; denn alsbald bildete sich ein See, welcher die ganze Umgebung des früheren Klosters überflutete. Nur am Ostermorgen oder, wie andere sagen, in der Neujahrsnacht oder am Pfingstmorgen kann man Glockengeläut und klagende Stimmen aus der Tiefe des Sees herauftönen hören. Auch erzählt die Sage, dass das Wasser des Sees von den vielen Tränen der armen versunkenen Nonnen salzig geworden sei.
Des Nachts aber ist es am Ufer dieses Sees nicht geheuer, und Leute, welche die hier vorüberführende Landstraße von Bergen nach Patzig gehen müssen, suchen es zu vermeiden, bei Nachtzeit diesen Weg zu machen.
Aus A. Haas: Rügensche Sagen. Stettin 1922
Bisher bin ich keiner herumgeisternden Nonne begegnet, vielleicht komme ich Silvester mal vorbei und höre nach den Glocken. 😉
In den nächsten Tagen werde ich nach und nach meine Wanderungen und Fotos vom Urlaub online stellen. Ich war dieses Jahr in der Sächsischen Schweiz und die tolle Landschaft war einfach faszinierend.
Schöne Stimmungsfotos hast du gemacht! Die Kraniche kommen sicher auch so langsam.
Danke. Die ersten habe ich in der Umgebung schon gesehen 🙂